das ist palliativ

    DGP Jahresbericht

    Hier finden Sie den aktuellen Jahresbericht der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin.

    DGP JAHRESBERICHT 2023

    Markus Reiss, Krankenpfleger, Homburg

    2024 04 09 Glückwünsche Markus Reiss3Was wünschen Sie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zu ihrem 30. Geburtstag?

    Während der "Coronajahre" galt in mindestens einem Hospiz in meiner Nähe teilweise die Vorgabe "2G". Ich möchte das nicht weiter kommentieren, weil das Resultat höchstwahrscheinlich justitiabel wäre. Ich wünsche der DGP, dass sie auch in Krisenzeiten niemals (mehr) vergessen möge, wem sie zu dienen hat.

    Wofür sollte sich die Fachgesellschaft DGP in punkto Palliativversorgung vorrangig einsetzen?

    Bis zu den oben erwähnten "Coronajahren" ein beliebtes Thema und ad nauseam diskutiert: Würde bis zuletzt! Klingt gut, aber gerade wenn es darauf ankam nach meiner Erfahrung und Beobachtung dilettantisch "umgesetzt". Wie wäre es, DGP, wenn ihr euch mal wirklich mit Herzblut und unbeugsamem Willen und einem mutigen "Ja" zu den Betroffenen dafür einsetzt??

    Was wäre/ist Ihnen persönlich in einer Situation schwerer Krankheit besonders wichtig?

    Es gab einmal ein Buch, das hieß "Ich möchte an der Hand eines Menschen sterben", von Lore Bartholomäus. Das handelte vom Alltag in einem Hospiz und um den Glauben und darum, was beide miteinander zu tun haben. Ja, auch ich möchte an der Hand eines MENSCHEN sterben. Und das schreibe ich jetzt in Großbuchstaben, nicht weil ich unsere Katzen und unseren Hund nicht um mich haben möchte, wenn ich abtrete, sondern weil ich als vielleicht Letztes wahrnehmen möchte, wie sich ein echter Mensch anfühlt.

    Vielen Dank für den Mut eines langjährigen DGP-Mitglieds, hier sehr offen (enttäuschte) Erwartungen an die Fachgesellschaft zu formulieren, die in einem ausführlichen Gespräch zwischen Markus Reiss und DGP-Geschäftsführer Heiner Melching aufgegriffen wurden. Im Vordergrund stand dabei: Was können wir aus den Coronajahren lernen, um der Isolation von Menschen an ihrem Lebensende noch stärker entgegenzuwirken? Doch wurde auch deutlich: Zunächst müssen wir uns der Trauer, dem Leid und dem Gefühl, allein gelassen worden zu sein, derjenigen stellen, die Menschen unter Coronabedingungen haben einsam sterben sehen.

    AG LSBTIQ+ (in Gründung)

    In der DGP ist eine Arbeitsgruppe LSBTIQ+ in Gründung, das Gründungstreffen findet am Dienstag, 4. Juni 2024, von 17.00-18:30 Uhr online in einer Videokonferenz statt. Interessierte können sich gern unter koordination@palliativmedizin.de melden.

    In der AG LSBTIQ+ wollen sich die Teilnehmenden damit auseinandersetzen, wie Versorgungsstrukturen gestaltet sein sollten, um gute Orte für lesbische, schwule, trans*, intergeschlechtliche und queere Menschen (das + steht als Platzhalter für andere Menschen, die sich nicht dem binären, heterosexuellen, cis-gender System zugehörig fühlen, z.B. non-binäre, asexuelle oder pansexuelle Menschen) zu sein.

    Studien belegen weiterhin Zugangsbarrieren und Versorgungsungerechtigkeiten für diese z.T. immer noch marginalisierte oder stigmatisierte Gruppe. In der AG sollen Strategien für eine diversitätssensiblere und LSBTIQ+-affirmative Palliative Care entwickelt werden. Die im Juni 2023 von der EAPC Task Force veröffentlichten Empfehlungen „Providing LGBT+ Inclusive Palliative & End-of-Life Care“ sollen möglichst europaweit verbreitet werden und stellen einen guten Startpunkt für die gemeinsame AG-Arbeit dar.

    Ansprechpartner:innen

    Dr.phil. Axel Doll
    Bereichsleiter Lehre/Lehrkoordinator Palliativmedizin (QB13), Dipl. Pflegepädagoge
    Universitätsklinik Köln
    Zentrum für Palliativmedizin
    Kerpenerstrasse 62
    50937 KÖLN
    Tel.: +49-221-478-96536
    E-mail: axel.doll@uk-koeln.de

    Dipl.-Psych. Anne Baumann, M.A. (Hons.)
    Universitätsklinik Köln
    Zentrum für Palliativmedizin
    Kerpener Straße 62
    50937 Köln
    E-Mail: anne.baumann@uk-koeln.de

    Prof. Dr. Winfried Hardinghaus, Chefarzt, Berlin

    2024 03 28 Glückwünsche HardinghausWas wünschen Sie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zu ihrem 30. Geburtstag?

    ...dass sie so jung, lebendig und dabei auch hospizlich bleiben möge wie vor 30 Jahren.

    Wofür sollte sich die Fachgesellschaft DGP in punkto Palliativversorgung vorrangig einsetzen?

    Angemessene Berücksichtigung der Palliativmedizin im Rahmen der Krankenhausreform, gerechte DRG's , praxisorientierte Wissenschaft

    Was wäre/ist Ihnen persönlich in einer Situation schwerer Krankheit besonders wichtig?

    Fachkompetente Behandlung, würdevolle Begleitung, persönliche Akzeptanz

    Es ist uns eine besondere Freude, dass Prof. Dr. Winfried Hardinghaus als Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV) und als einer der ersten Gratulanten den Bogen über 30 Jahre spannt, in denen sich die DGP oft Seite an Seite mit dem DHPV für grundlegende Belange schwerkranker und sterbender Menschen und ihrer Familien eingesetzt hat. Vielen Dank!

    Dr. Franz-Josef Fehlings, Arzt, Freiburg

    2024 03 27 Glückwünsche FehlingsWas wünschen Sie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zu ihrem 30. Geburtstag?

    Weiterhin erfolgreich im Einsatz für die Förderung, Weiterentwicklung und Etablierung der Palliativmedizin in Deutschland zu sein!

    Wofür sollte sich die Fachgesellschaft DGP in punkto Palliativversorgung vorrangig einsetzen?

    Weiterentwicklung der ambulanten Palliativmedizin insbesondere auch in Pflegeheimen! Insbesondere aber auch verpflichtende Einführung eines palliativmedizinischen Angebotes in ALLEN Krankenhäusern der Grund-, Regel- und Maximal Versorgung!

    Was wäre/ist Ihnen persönlich in einer Situation schwerer Krankheit besonders wichtig?

    menschliche Zuwendung, Therapie-Ausrichtung nicht monetär nach OPS, sondern patientenzentriert!

    Deutsche Gesellschaft
    für Palliativmedizin e. V.
    Aachener Straße 5
    10713 Berlin

    T 030 / 30 10 100 - 0
    F 030 / 30 10 100 - 16
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