Unter folgendem Link finden Sie das Vorprogramm als PDF: ZUM PROGRAMM.
Zu allen Informationen und der Abstract-Einreichung im Rahmen der WAT 2025: ALLES IM ÜBERBLICK
Die WAT 2025 sind bei der Ärztekammer Nordrhein mit je 6 Punkten pro Tag zertifiziert. Sie ist für beruflich Pflegende mit 10 Punkten registriert.
Die Teilnahmegebühren für beide Tage WAT 2025 – inklusive Verpflegung, Workshop, Meet the Expert und Get Together – betragen 95,00 Euro.
Beschreibungen der Inhalte und Voraussetzungen für die Workshops und Meet-the-Expert-Sitzungen
Workshops
Dozent:innen: Christian Banse, Göttingen & Sonja Owusu Boakye, Bremen
Da Forschende, die qualitative Methoden in der palliativen Forschung nutzen oder nutzen wollen, nicht immer eine entsprechende methodische Ausbildung haben, soll dieser Workshop eine Einführung für Interessierte bieten, die sich bisher wenig mit den Methoden und den besonderen Grundprinzipien von qualitativer Forschung auseinandergesetzt haben.
An Beispielen soll erarbeitet werden, wie eine qualitativ Analyseperspektive auf einen (palliativen) Forschungsgegenstand aussieht und welche Konsequenzen methodische Entscheidungen haben. Dies soll anschaulich an empirischem Textmaterial aufgezeigt werden. Zudem haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, selbst Textmaterial zur Diskussion einzureichen, an: christian.banse@med.uni-goettingen.de.
Dozent: Oliver Karras, Hannover
In diesem Workshop erkunden und diskutieren wir die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Unterstützung wissenschaftlicher Arbeiten. Sie werden innovative Werkzeuge wie den Open Research Knowledge Graph (ORKG), SciKGTeX und ORKG Ask kennenlernen und ausprobieren.
1) ORKG: Eine Infrastruktur zur Kuration von wissenschaftlichem Wissen, um Forschungsbeiträge besser auffindbar zu machen.
2) SciKGTeX: Ein Werkzeug, zum Annotieren von Forschungsbeiträgen in LaTeX-Dokumenten zum direkten Hochladen in den ORKG.
3) ORKG Ask: Eine Kombination von Sprachmodelle mit dem ORKG, um wissenschaftliche Fragen zu beantworten und so Literaturanalysen, Ideenfindung und Datenauswertung zu unterstützen.
Am Ende des Workshops sind Sie mit praktischen Fähigkeiten ausgestattet, um Ihr wissenschaftliches Arbeiten mit KI zu verbessern und Ihre Forschung für jeden offen zugänglich zu machen.
Dozenten: Tim Friede, Göttingen & Thomas Asendorf, Göttingen
Studien in der Versorgungsforschung untersuchen typischerweise komplexe Interventionen, für die eine besondere Sorgfalt in der methodischen Planung und Auswertung notwendig ist. In diesem Workshop betrachten wir verschiedene Studiendesigns, die bei komplexen Interventionen angewandt werden. Ausgehend vom Cluster Randomised Trial mit parallelen Interventionsarmen werden auch Stepped-Wedge Cluster Designs und Varianten dieser im Detail besprochen. Implikationen und Kenngrößen, die sich aus der Designwahl für die Fallzahlplanung und Auswertung ergeben, wie z.B: die ICC, werden beschrieben und anhand von Beispielen aus der Versorgungsforschung und Palliativmedizin diskutiert.
Zum Abschluss wird, neben den genannten hierarchischen Modellen, ein Ausblick auf weitere statistische Modelle zur modellierung komplexer Interventionen gegeben.
Eine Orientierung zu den Inhalten bieten Skivington et al. (https://doi.org/10.1136/bmj.n2061) und Hemming et al. (doi: https://doi.org/10.1136/bmj.h391).
Dozentinnen: Roman Rolke, Aachen & Isabel Burner-Fritsch, München
Zielgruppe: Wissenschaftler:innen in einer frühen Karrierephase (beginners)
Lernziele: Das Kennenlernen und Verständnis zum peer-review Verfahren vieler Journals, Aufbau und Gliederung eines guten Reviews, Vermittlung praktischer Tipps und Vorgehensweisen zum Verfassen eigener Reviews.
Inhalte: Der Workshop stellt detailliert die Schritte im peer-review Verfahren vieler Journals vor, um Verständnis für die Abläufe und Bedürfnisse von (Chief-/Section) Editoren (Herausgebenden) und Begutachtenden zu schaffen. Die Workshop-Teilnehmenden erfahren, welche Anforderungen an Sie als Begutachtende gestellt werden und was es braucht, damit ein Gutachten/Review hilfreich für die weitere Entscheidungsfindung beim Journal ist. Dies betrifft auch Begrifflichkeiten wie Empfehlungen zur Ablehnung, von „minor“ oder „major revisions“.
Die Teilnehmenden erfahren, was es für die Annahme eines Papers braucht. Zusätzlich werden praktische Tipps und Vorgehensweisen zum Verfassen eines Reviews vermittelt. Der Workshop ist dabei translational orientiert, um die gewonnenen Erkenntnisse zur Beurteilung fremder Paper auch für das Schreiben besserer eigener Paper nutzen zu können.
Zu den Referierenden:
Isabel Burner-Fritsch, M.A., ist Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Palliativmedizin, LMU München. Ihre Interessensschwerpunkte liegen im Bereich der Methodologie qualitativer Forschung, Outcome-Messung in der Palliativversorgung, Forschungsethik, Ethik im Gesundheitswesen, Ethik am Lebensende und partizipativer Forschung.
Prof. Dr. Roman Rolke ist Direktor der Klinik für Palliativmedizin, RWTH Aachen University. Er ist seit 2020 einer der Mit-Herausgeber der Zeitschrift für Palliativmedizin. Er war zuvor für mehrere Jahre Associate Editor bei PAIN und dem European Journal of Pain. Seine Forschungsinteressen zielen auf meist quantitative translationale Forschung im Bereich Schmerz und NeuroPalliativeCare.
Meet the Experts
Dozentinnen: Franziska Herbst, Hannover & Christine Preiser, Tübingen
Ethnographie ist ein multimethodischer Forschungsansatz um soziale und kulturelle Muster und Bedeutungen in Gemeinschaften, Institutionen und anderen sozialen Settings zu verstehen: „Ethnographers value the idea of ‚walking a mile in the shoes‘ of others and attempt to gain insight by being in the same social space as the subjects of research“ (R. Madden, „Being Ethnographic“, 2010).
Feldforschung ist eine spezifische Form der Ethnographie, deren Herzstück teilnehmende Beobachtungen sind. Forschende nehmen dazu in der Versorgungspraxis teil und fertigen Beobachtungsprotokolle zum Erlebten an. Diese dienen als Datengrundlage für die Analyse von Prozessen, Abläufen, sozialen Beziehungen, Technologien und/oder räumlichen Strukturen.
In der Meet-the-Expert-Session geben die beiden Expertinnen entlang eigener Forschungen in der Soziologie, Sozialanthropologie und Versorgungsforschung Einblicke in das ethnographische Forschen. Anschließend diskutieren wir Potenziale für palliative Settings.
Dozentinnen: Theresa Busse, Witten & Isabel Burner-Fritsch, München
Beschreibung: Digitale Interventionen gewinnen in der Hospiz- und Palliativversorgung kontinuierlich an Relevanz. Entscheidend für die erfolgreiche Anwendung und den Einsatz dieser Interventionen sind unter anderem die Akzeptanz und Passung mit der Versorgungsrealität. Zur bestmöglichen Ausgestaltung dessen ist es sinnvoll zukünftige Nutzer*innen und Stakeholder in die Entwicklung einzubeziehen. Die Planung, Durchführung und Evaluation dessen erfordert eine Vielzahl konzeptioneller und methodischer Entscheidungen. Um diese Entscheidungen fundiert treffen zu können, sind spezifische Fach- und Methodenkompetenzen erforderlich, die Forscher*innen entwickeln müssen. Ziel der Session ist es, Teilnehmenden einen Überblick über konzeptionelle und methodische Grundlagen partizipativer Technologieentwicklung sowie der Evaluation und Publikation der Vorhaben zu geben. Ethische Herausforderungen in Bezug auf die Zielgruppen in der Hospiz- und Palliativversorgung werden mit den Teilnehmenden diskutiert.
Dozent:innen: Felix Mühlensiepen, Brandenburg & Susann May, Brandenburg
Im Mittelpunkt stehen der offene Austausch von Wissen, Erfahrungen und innovativen Lösungsansätzen aus Forschung und Praxis. Nutzen Sie die Chance, mit Expert*innen in den Dialog zu treten, konkrete Fragen zu stellen und gemeinsam neue Ideen für die Implementierung zu entwickeln. Die Session bietet viel Raum für Diskussionen und kollektives Lernen in einer offenen und interaktiven Atmosphäre.
Dozent: Tim Mathes, Göttingen
In dieser Meet-the-expert-Session werden zunächst grundlegende statistische Maßzahlen (z.B. Relatives Risiko, Mittelwertdifferenz) zum Vergleich von Behandlungseffekten, ihre statistische Genauigkeit sowie die Prinzipien von Hypothesentests behandelt.
Weiterhin werden mögliche Designs für Studien zum Vergleich der Effektivität zwischen verschiedenen Behandlungsalternativen vorgestellt (z.B. Randomisierte kontrollierte Studie) und deren wichtigste potentielle Verzerrungsquellen (z.B. fehlende Werte) sowie Maßnahmen zu deren Vermeidung aufgezeigt. Die statistischen und methodischen Aspekte werden anhand eines Beispiels aus dem Bereich der Palliativversorgung veranschaulicht.
Abschließend werden Reporting-Standards (z.B. CONSORT-Statement) sowie hilfreiche online Ressourcensammlungen (z.B. equator Network) vorgestellt.
Voraussetzung: Die Teilnehmer sollten über grundlegende Kenntnisse der deskriptiven Statistik verfügen (z.B. Median und Mittelwert).
Anmeldung
Die Anmeldung ist bis zum 15.02.2025 möglich.
Bitte beachten Sie auch unsere Hinweise zu Foto- und Filmaufnahmen.