das ist palliativ

    Sanitätsrat Dr. Dietrich Wördehoff, Arzt, Gründungsmitglied der DGP, Saarbrücken

    Dr. Dietrich Wördehoff 03.06.20241Was wünschen Sie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zu ihrem 30. Geburtstag?

    Ich wünsche der DGP, einer jungen Erwachsenen von 30 Jahren, dass sie sich auch in den nächsten Jahrzehnten weiter entwickelt, aber nicht alt wird im Sinne von festgefügt und nur gut organisiert.

    Ich wünsche der DGP, dass sie sich in der medizinischen Landschaft als positiver "Stör"-Faktor zeigt und in der Gesellschaft das Bewusstsein für die Endlichkeit jeden Lebens deutlich macht, etwa nach dem Satz von Leo Tolstoi: "Leben heißt Sterben. Gut leben heißt gut sterben!"

    Wofür sollte sich die Fachgesellschaft DGP in punkto Palliativversorgung vorrangig einsetzen?

    Die DGP sollte sich noch stärker dafür einsetzen, dass sich palliative Versorgung bei fortschreitenden Erkrankungen in allen medizinischen Bereichen etabliert.

    Die DGP sollte sich dafür einsetzen, dass sich palliative Weiterbildung nicht auf Spezialisierung fokussiert, sondern palliatives Wissen sich bei allen Akteuren im Gesundheitswesen verbreitet und selbstverständlicher Teil des Berufsbildes werden kann, auf den Punkt gebracht mit dem knappen englischen Leitsatz:Palliative Versorgung heisst "to care not to cure!"

    Was wäre/ist Ihnen persönlich in einer Situation schwerer Krankheit besonders wichtig?

    Mir wäre es besonders wichtig, dass es in Zukunft viele Menschen gibt, die auch in schwierigen und trostlos erscheinenden Lebenssituationen bereit sind, dabei zu bleiben und etwas Sinn und Hoffnung in das Leben zu bringen, ganz so wie es A. Saint-Exupery treffend formuliert hat: "Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht und zerstört, sondern als etwas, das uns vollendet!"

    Wir freuen uns besonders über die Glückwünsche von DGP-Gründungsmitglied Sanitätsrat Dr. Dietrich Wördehoff, herzlichen Dank!

    Dr. Wördehoff hat die Arbeit der DGP nicht nur über 30 Jahre begleitet, sondern an zahlreichen Stellen eine Verbesserung der Situation schwerstkranker Menschen und ihrer Familien in Bewegung gebracht und erwirkt - ob beim Palliativtag 2011 in Saarbrücken, als langjähriger Sprecher der AG Menschen mit intellektueller und komplexer Beeinträchtigung, als Mitveranstalter der jährlichen Fachtage zu diesem Thema oder als Autor von sehr nachgefragten Leitfäden. Seit 2001 hat er zudem inzwischen 20 Weiterbildungkurse zur Zusatzbezeichnung Palliativmedizin organisiert und geleitet - mit einer Beteiligung weit über das Saarland hinaus. Dazu laufen in diesem Jahr die 11. multiprofessionellen Refresherkurse in 3-facher Ausfertigung zu Vertiefung und Erhalt der palliativen Haltung.

    Eines von 14 Gründungsmitgliedern und heute 6.500 Mitgliedern, für das die DGP eine Herzensangelegenheit geblieben ist, danke!

    Deutsche Gesellschaft
    für Palliativmedizin e. V.
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