das ist palliativ

    Heute beim DGIM-Kongress: Walter Siegenthaler Preis für beste DMW-Publikation ging an Studie zur Palliativversorgung im Krankenhaus während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie

    walter siegenthal preisDen Walter Siegenthaler Preis für die beste Publikation in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift (DMW) 2022 hat heute PD Dr. Martin Neukirchen gemeinsam mit Prof. Dr. Birgit van Oorschot stellvertretend für das Team der Autor:innen beim 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden entgegen genommen.

    Die Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen war insbesondere in der ersten Welle der COVID-19-Pandemie herausfordernd. Infektionsschutz und Besuchsverbote erschwerten die Versorgung der Patient:innen und die Zuwendung durch Angehörige.

    Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) während der Pandemie geförderten Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) wurden Klinikmitarbeitende zu ihren Erfahrungen in dieser Zeit befragt. Die Ergebnisse legen u.a. eine bessere Vorbereitung gegen Vereinsamung der Patient:innen nahe. Diese und weitere Ergebnisse sowie sich darauf basierende Empfehlungen für die Zukunft sind im Jahr 2022 in der Thieme Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ erschienen.

    Die Auszeichnung wurde heute im Rahmen des 129. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) in Wiesbaden verliehen und ist mit 5.000 Euro dotiert. „Die Umfrageergebnisse zeigen, dass wir nicht nur in Pandemiezeiten verstärkt digitale Gesprächsmöglichkeiten, wie z.B. videogestützte Familiengespräche, anbieten sollten. Außerdem ist der Einsatz von Psycholog:innen und Seelsorger:innen und auch von ehrenamtlichen Mitarbeitenden in Pandemiezeiten besonders wichtig“ schließen die Autor:innen.

    Professor Dr. Martin Middeke, Vorsitzender der Jury und Schriftleiter der „DMW“ betont: „In Pandemiezeiten fehlen Kapazitäten, um neue Angebote und Strukturen zu etablieren. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, auf eine verbesserte Versorgung Schwerkranker und Sterbender hinzuwirken. Die ausgezeichnete Studie bietet dafür sehr konkrete Empfehlungen.“

    Quelle Originalarbeit: Deutsche Medizinische Wochenschrift 2022; 147: e102–e113.
    https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1918-6407

    Ab sofort können sich DGP-Mitglieder anmelden: Mitgliedertage der Fachgesellschaft am 4./5.11. in Berlin lassen drei spannende Plenarrunden erwarten

    Ab sofort können sich Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) zu den 5. Mitgliedertagen der DGP am 4. und 5. November 2023 in Berlin anmelden. Das Vorprogramm zu der Veranstaltung in der Urania Berlin incl. der Anmeldemodalitäten finden Sie hier:

    VORPROGRAMM DGP MITGLIEDERTAG

    Der 4. November steht im Anschluss an die DGP-Mitgliederversammlung im Zeichen von drei Plenarrunden mit Impulsen und Diskussionen zu nachfolgenden Themen:
    • Outcome-Messung: Weg mit dem Schreckgespenst?!
    • Suizidassistenz: Wie verhalten wir uns zu Möglichkeiten der Umsetzung der Suizidassistenz?
    • Klug entscheiden bei knappen Ressourcen

    Auch die vier diesjährigen Anerkennungs- und Förderpreise der DGP werden in diesem Rahmen verliehen. Der Tag klingt bei einer Abendveranstaltung mit Buffet, Livemusik, Gesprächen & Tanz aus. Bitte beachten Sie: Die Anzahl der Plätze für die Abendveranstaltung ist begrenzt.

    Am 5. November stehen den über 40 Arbeitsgruppen, Sektionen und Landesvertretungen der DGP außerdem drei Zeitfenster und Räumlichkeiten ebenfalls in der Urania Berlin für ihre Treffen zur Verfügung.

    ANMELDUNG DGP MITGLIEDERTAG



    Pflegende in der Palliativversorgung: Nach der Krise krisenfest? DGP-Landesvertretung Bayern betont: Pflegefachkräfte brauchen Strategien für Self Care und Stärkung

    „Drei herausfordernde Jahre Coronapandemie haben dazu geführt, dass sich viele Pflegende, auch und gerade bei der Versorgung Sterbender, hilflos und energiearm fühlen.“, so Stefan Meyer, Geschäftsführer der Akademie für Hospizarbeit und Palliativmedizin Nürnberg. Einen Gegenpol setzt hier der heutige 1. Palliativpflegetag Bayern in Nürnberg, betont er für das Organisationsteam der Landesvertretung Bayern der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP): „In der Pflege gilt es insbesondere jetzt, stärkende Impulse zu setzen!“

    Deshalb stellt der erste Palliativpflegetag in Bayern unter dem Leitmotiv „Nach der Krise krisenfest?“ Beiträge zur Stärkung von Pflegenden in der Palliativversorgung in den Mittelpunkt. Ob nun in Workshops zur Selbst-Fürsorge, während eines Parcours der Möglichkeiten zu Unterstützungsangeboten oder in Vorträgen zu Self Care und Resilienz – der Palliativpflegetag bietet einen Ort der Begegnung und des inhaltlichen Austauschs, in dem die „Pflege der Pflegenden“ Priorität hat. Was stärkt und motiviert Pflegekräfte? Was lässt sie ihre Arbeit mit Freude tun? Was gab und gibt ihnen Halt?

    Palliativpflegetag schafft Raum für Begegnung, Stärkung und inhaltlichen Austausch

    Ziel der Veranstaltung der Sektion Pflege in der DGP-Landesvertretung Bayern ist es, Pflegefachkräften vorrangig Strategien, Unterstützung und Austausch anzubieten, „um ihre Akkus für eine palliative Pflege-Power wieder aufzufüllen“, wie Meyer betont. Die Veranstalter greifen damit ein wichtiges Bedürfnis auf, schon nach wenigen Wochen war der Palliativpflegetag ausgebucht.

    Nicht erst seit der Pandemie sind Schlagworte wie Fachkräftemangel, gefährdete Patientenversorgung, Bettenschließungen, steigender Pflegebedarf und Finanzknappheit in aller Munde. Die besorgniserregende Entwicklung hat inzwischen auch den Bereich der palliativen Versorgung erreicht. Zusätzlich hat in Coronazeiten eine vernachlässigte Abschiedskultur dazu geführt, dass palliatives Handeln verhindert wurde und Pflegekräfte das Gefühl hatten, jeder Energie beraubt zu sein, weiß Alexander Kulla, Einrichtungs- und Pflegedienstleitung Hospiz am Ohmplatz, Erlangen, für das Veranstaltungsteam zu berichten.

    Doch hat gleichzeitig jeder Mensch ein Recht darauf, in Würde und hoffentlich in Frieden zu sterben. Diese Grundidee trägt und motiviert die Hospiz- und Palliativarbeit von Beginn an. Viel wurde in den vergangenen Jahrzehnten erreicht. Palliative Strukturen wie stationäre Hospize, Palliativstationen, ambulante Palliativteams und Hospizakademien wurden etabliert. Ebenso konnte mittels niedrigschwelliger Angebote die palliative Begleitung in die Breite getragen werden.

    Immer wieder geht es neu darum, Wege zu finden, individuell auf die Bedarfe jedes Einzelnen einzugehen sowie Betroffene und Angehörige in dieser besonderen Situation zu begleiten. Neben Fachkenntnis, Kreativität und Erkundung der Patientenwünsche bedarf es vor allem einer inneren Haltung, die sich u.a. in Respekt, Anerkennung der Autonomie, Teamgeist und nicht zuletzt auch in der Sorge um sich selbst zeigt. Denn nur energiegeladene Pflegekräfte sind in der Lage zu geben.

    Mit einer Förderung der Veranstaltung durch die Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung, die Edith-Haberland-Wagner Stiftung, die Stiftung ANTENNE BAYERN hilft und die Bayerische Stiftung Hospiz sowie durch die Förderung der Geschäftsstelle der DGP Landesvertretung Bayern durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege konnten der Tag finanziert und die Teilnahmegebühren für Pflegende niedrig gehalten werden.

    PROGRAMM PALLIATIVPFLEGETAG

    PRESSEMITTEILUNG

    AUS DEN MEDIEN

    Auch die DGP fordert in einem breiten Bündnis medizinischer Fachgesellschaften: Ernährungsmedizinische Versorgung im Krankenhaus verbessern

    „Modern und bedarfsgerecht“ soll die Krankenhausversorgung der Zukunft sein – so das Credo der Regierungskommission, die derzeit Vorschläge für eine Umstrukturierung des deutschen Klinikwesens erarbeitet. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, muss dringend auch die Ernährungskompetenz an den Kliniken gestärkt werden. Dies fordert ein breites Bündnis aus 24 medizinischen Fachgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin gehört.

    In einer Stellungnahme, die unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (DGEM) erarbeitet wurde, wenden sie sich mit konkreten Vorschlägen zur Verbesserung der Ernährungsversorgung in deutschen Krankenhäusern an das Bundesministerium für Gesundheit. Denn noch immer ist es in Deutschland keine Selbstverständlichkeit, dass sich die ernährungsmedizinische Versorgung kranker Menschen tatsächlich an ihrem Ernährungszustand und am individuellen Nährstoffbedarf orientiert. Die Fachgesellschaften fordern deshalb ein verpflichtendes Ernährungsscreening sowie den Einsatz interprofessioneller Ernährungsteams.

    PRESSEMITTEILUNG DGEM

    STELLUNGNAHME ERNÄHRUNGSKOMPETENZ IM KRANKENHAUS STÄRKEN

    WDR: ZeitZeichen zur Eröffnung der ersten Palliativstation vor 40 Jahren in Köln: Ingeborg Jonen-Thielemann berichtet von den Anfängen

    Anlässlich der Eröffnung der ersten Palliativstation in Köln vor 40 Jahren möchte die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin auf zwei aktuelle Hörfunkbeiträge des WDR aufmerksam machen:

    Am 7. April 1983 eröffnet an der Uniklinik Köln die erste Palliativstation Deutschlands. Ziel ist, schwerstkranke und sterbende Menschen in die Mitte der Gesellschaft zu holen. In Würde sterben können - Idee und Begriff der Palliativstation an Krankenhäusern kommen aus Kanada und England. In Deutschland ist die Entwicklung verzögert.

    WDR I ZeitZeichen: 7. April 1983 - Eröffnung der ersten Palliativstation in Deutschland

    Die Ärztin Ingeborg Jonen-Thielemann, über 80 Jahre alt, hat die erste Palliativstation in Deutschland mit aus der Taufe gehoben: in Köln an der Uniklinik. Sie begleitete viele Menschen in ihrem letzten Lebens-Abschnitt.

    Erlebte Geschichten: Die Palliativ-Medizinerin Ingeborg Jonen-Thielemann

     

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