das ist palliativ

    Markus Reiss, Krankenpfleger, Homburg

    2024 04 09 Glückwünsche Markus Reiss3

    Was wünschen Sie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zu ihrem 30. Geburtstag?

    Während der "Coronajahre" galt in mindestens einem Hospiz in meiner Nähe teilweise die Vorgabe "2G". Ich möchte das nicht weiter kommentieren, weil das Resultat höchstwahrscheinlich justitiabel wäre. Ich wünsche der DGP, dass sie auch in Krisenzeiten niemals (mehr) vergessen möge, wem sie zu dienen hat.

    Wofür sollte sich die Fachgesellschaft DGP in punkto Palliativversorgung vorrangig einsetzen?

    Bis zu den "Coronajahren" ein beliebtes Thema und ad nauseam diskutiert: Würde bis zuletzt! Klingt gut, aber gerade wenn es darauf ankam, nach meiner Erfahrung und Beobachtung dilettantisch "umgesetzt". Wie wäre es, DGP, wenn Ihr Euch mal wirklich mit Herzblut und unbeugsamem Willen und einem mutigen "Ja" zu den Betroffenen dafür einsetzt?

    Was wäre/ist Ihnen persönlich in einer Situation schwerer Krankheit besonders wichtig?

    Es gab einmal ein Buch, das hieß "Ich möchte an der Hand eines Menschen sterben", von Lore Bartholomäus. Das handelte vom Alltag in einem Hospiz und um den Glauben und darum, was beide miteinander zu tun haben.

    Ja, auch ich möchte an der Hand eines MENSCHEN sterben. Und das schreibe ich jetzt in Großbuchstaben, nicht weil ich unsere Katzen und unseren Hund nicht um mich haben möchte, wenn ich abtrete, sondern weil ich als vielleicht Letztes wahrnehmen möchte, wie sich ein echter Mensch anfühlt.

    Wir danken DGP-Mitglied Markus Reiss für seine Offenheit.

    Deutsche Gesellschaft
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