das ist palliativ

    Prof. Dr. Raymond Voltz, Arzt & Gründungsmitglied der DGP, Köln

    Raymond Voltz 9.5.24Was wünschen Sie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zu ihrem 30. Geburtstag?

    Herzlichen Glückwunsch zum 30. Geburtstag auch aus Köln. Wer hätte 1994 bei der Gründung der Fachgesellschaft hier im Dr. Mildred Scheel Haus gedacht, dass sie so eine Erfolgsgeschichte haben wird. Ein Wunsch wäre, dass sich im Gesundheitssystem eine palliative Haltung im Sinne von „plan for the best and prepare for the worst“ entwickelt, damit das Ziel der bestmöglichen Versorgung und Begleitung der Betroffenen und ihrer Angehörigen erreicht werden kann.

    Wofür sollte sich die Fachgesellschaft DGP in punkto Palliativversorgung vorrangig einsetzen?

    Die Diskussion um den assistierten Suizid ist in vollem Gange und es ist noch völlig offen, wohin die Reise geht. Die Übergänge innerhalb der verschiedenen Versorgungsstrukturen sind nach wie vor nicht optimal. Von flächendeckender allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung sind wir weit entfernt und mit den Themen „Sterben, Tod und Trauer“ tun sich nicht nur die Professionellen im Gesundheitssystem, sondern auch die breite Öffentlichkeit nach wie vor schwer. Also, es gibt noch viel zu tun!

    Was wäre/ist Ihnen persönlich in einer Situation schwerer Krankheit besonders wichtig?

    Zunächst wäre die Aufklärung über die Versorgungsangebote der Palliativmedizin sehr wichtig. Diese werden Betroffenen gegenüber oftmals gar nicht oder viel zu spät kommuniziert. Am Ende des Lebens den Satz „Ach hätte ich doch früher davon gewusst“ sagen zu müssen, ist doch fatal. Dann eine rechtzeitige und angemessene palliative Versorgung und hospizliche Begleitung, nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für An- und Zugehörige. Dazu gehört auch eine offene und ehrliche Kommunikation.

    Wir freuen uns besonders über die Glückwünsche von DGP-Gründungsmitglied Prof. Dr. Raymond Voltz, Direktor des Zentrums für Palliativmedizin an der Uniklinik Köln, danke! Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin wurde am 2. Juli 1994 im Dr. Mildred Scheel Haus in Köln gegründet, nachdem bereits 1983 in Köln die erste Palliativstation eröffnet worden war.

    Petra Zörner, kfm. Angestellte, Berlin

    2024 04 09 Glückwünsche Petra Zörner2Was wünschen Sie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zu ihrem 30. Geburtstag?

    Einen sonnigen Tag und mehr Unterstützung aus der Politik für mehr Hospize in Deutschland und Palliativstationen in Krankenhäusern mit entsprechend gut bezahltem Personal

    Wofür sollte sich die Fachgesellschaft DGP in punkto Palliativversorgung vorrangig einsetzen?

    Siehe oben☝️

    Was wäre/ist Ihnen persönlich in einer Situation schwerer Krankheit besonders wichtig?

    Persönliche Nähe und Schmerzlinderung

    DGP Jahresbericht

    jahresbericht 2024 titelHier finden Sie den jeweils aktuellen Jahresbericht der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP).

    DGP JAHRESBERICHT 2024

    Prof. Dr. Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, beginnt den Jahresbericht 2024 mit diesen Zeilen:

    "Wir blicken auf ein bemerkenswertes Jahr zurück, das für die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) insbesondere im Zeichen ihres 30-jährigen Bestehens stand. Diesen wunderbaren Anlass konnten wir gleich
    doppelt feiern: am 2. Juli 2024 mit einem Geburtstags-Online-Dialog mit unseren Mitgliedern und am 27. September 2024 im Rahmen einer festlichen und beschwingten Jubiläumsveranstaltung beim 15. Kongress der DGP im Tivoli Aachen."

    Und so beschließt sie den 22-seitigen Bericht zum Jubiläumsjahr:

    "Mit tiefer Freude erfüllt mich, dass auf diesem langen gemeinsamen Weg die Lebenssituation von schwerkranken Menschen und ihren An- und Zugehörigen in zahlreichen Aspekten erheblich verbessert werden konnte."

    Markus Reiss, Krankenpfleger, Homburg

    2024 04 09 Glückwünsche Markus Reiss3

    Was wünschen Sie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zu ihrem 30. Geburtstag?

    Während der "Coronajahre" galt in mindestens einem Hospiz in meiner Nähe teilweise die Vorgabe "2G". Ich möchte das nicht weiter kommentieren, weil das Resultat höchstwahrscheinlich justitiabel wäre. Ich wünsche der DGP, dass sie auch in Krisenzeiten niemals (mehr) vergessen möge, wem sie zu dienen hat.

    Wofür sollte sich die Fachgesellschaft DGP in punkto Palliativversorgung vorrangig einsetzen?

    Bis zu den "Coronajahren" ein beliebtes Thema und ad nauseam diskutiert: Würde bis zuletzt! Klingt gut, aber gerade wenn es darauf ankam, nach meiner Erfahrung und Beobachtung dilettantisch "umgesetzt". Wie wäre es, DGP, wenn Ihr Euch mal wirklich mit Herzblut und unbeugsamem Willen und einem mutigen "Ja" zu den Betroffenen dafür einsetzt?

    Was wäre/ist Ihnen persönlich in einer Situation schwerer Krankheit besonders wichtig?

    Es gab einmal ein Buch, das hieß "Ich möchte an der Hand eines Menschen sterben", von Lore Bartholomäus. Das handelte vom Alltag in einem Hospiz und um den Glauben und darum, was beide miteinander zu tun haben.

    Ja, auch ich möchte an der Hand eines MENSCHEN sterben. Und das schreibe ich jetzt in Großbuchstaben, nicht weil ich unsere Katzen und unseren Hund nicht um mich haben möchte, wenn ich abtrete, sondern weil ich als vielleicht Letztes wahrnehmen möchte, wie sich ein echter Mensch anfühlt.

    Wir danken DGP-Mitglied Markus Reiss für seine Offenheit.

    AG "LSBTIQ+"

    Die AG LSBTIQ+ der DGP wurde am 4. Juni 2024 von 18 Teilnehmenden gegründet. Derzeit umfasst die AG LSBTIQ+ 30 Mitglieder (Stand 10/2024). 

    In der AG LSBTIQ+ wollen sich die Teilnehmenden damit auseinandersetzen, wie Versorgungsstrukturen gestaltet sein sollten, um gute Orte für lesbische, schwule, trans*, intergeschlechtliche und queere Menschen (das + steht als Platzhalter für andere Menschen, die sich nicht dem binären, heterosexuellen, cis-gender System zugehörig fühlen, z.B. non-binäre, asexuelle oder pansexuelle Menschen) zu sein.

    Studien belegen weiterhin Zugangsbarrieren und Versorgungsungerechtigkeiten für diese z.T. immer noch marginalisierte oder stigmatisierte Gruppe. In der AG sollen Strategien für eine diversitätssensiblere und LSBTIQ+-affirmative Palliative Care entwickelt werden. Die im Juni 2023 von der EAPC Task Force veröffentlichten Empfehlungen „Providing LGBT+ Inclusive Palliative & End-of-Life Care“ sollen möglichst europaweit verbreitet werden und stellen einen guten Startpunkt für die gemeinsame AG-Arbeit dar.

    Sprecher:innen

    Dr.phil. Axel Doll
    Bereichsleiter Lehre/Lehrkoordinator Palliativmedizin (QB13), Dipl. Pflegepädagoge
    Universitätsklinik Köln
    Zentrum für Palliativmedizin
    Kerpenerstrasse 62
    50937 KÖLN
    Tel.: +49-221-478-96536
    Mail: axel.doll@uk-koeln.de

    Dipl.-Psych. Anne Baumann, M.A. (Hons.)
    Universitätsklinik Köln
    Zentrum für Palliativmedizin
    Kerpener Straße 62
    50937 Köln
    Mail: anne.baumann@uk-koeln.de

    Dr. med. Yann-Nicolas Batzler M.Sc.
    Mail: Yann-Nicolas.Batzler@uks.eu

     

    Termine

    Das nächste Treffen wird frühzeitig hier bekanntgegeben: https://www.dgpalliativmedizin.de/allgemein/terminkalender-dgp-gremien. Protokolle der Treffen finden Sie im internen Mitgliederbereich.

    Deutsche Gesellschaft
    für Palliativmedizin e. V.
    Aachener Straße 5
    10713 Berlin

    T 030 / 30 10 100 - 0
    F 030 / 30 10 100 - 16
    dgp@dgpalliativmedizin.de
    www.dgpalliativmedizin.de